Ein Stückchen Heimat in Costa Rica

Auf Costa Rica und die faszinierenden Tierwelt hatten wir uns schon seit längerem gefreut. Und natürlich auch auf den Besuch aus der Heimat. Rund drei Wochen begleitete uns hier mein Mami. In den ersten zehn Tagen erkundeten wir die Hauptstadt San José, das Naturschutzgebiet Tortuguero und den schönen Nationalpark Manuel Antonio.

Im Zeichen der Schweiz stand auch unser erster Übernachtungsplatz beim Exilschweizer Guido, unweit der Grenze zu Nicaragua. Wir durften Beat direkt unter einem beeindruckenden, überwucherten Baum parkieren und schliefen mit Alphornmusik und Jodelgesang ein. Ein spezielle Kombination. Am nächsten Morgen begaben wir uns dann gemeinsam mit seinen beiden Schäferhunden auf eine Wanderung. Das Grundstück von Guido umfasst drei Wanderwege auf welchen Faultiere, diverse Vögel, Kühe, Pferde und manchmal auch Krokodile erspäht werden können. Wir sahen zwar kein Krokodil, aber dafür sonst jede Menge Tiere. Ein super erster Tag in Costa Rica. Gegen Mittag brachen wir dann auf Richtung San José.

Nach einer langen Fahrt erreichten wir in der Dämmerung San José. Im Vorfeld hatten wir schon gehört, dass es wohl nicht unsere Lieblingsstadt werden wird. Auch, weil es nur wenige Camping-Möglichkeiten gibt. Den herausgesuchten Camp-Spot den wir ansteuerten, mussten wir auf dem Weg canceln. Die Anfahrtsstrasse war so steil und schmal, dass wir es mit Beat leider nicht schafften. Mangels Alternativen entschieden wir uns, ein nahe gelegenes Hotel anzufahren. Vielleicht dürfen wir dort ja auf dem Parkplatz stehen. Wir hatten Glück, und es klappte. Zwar ohne WC oder Dusche, aber dafür kostenlos und sicher. Am nächsten Tag fanden wir dann auf dem Grundstück von Luis einen sicheren und gut gelegenen Platz, um am Abend mein Mami vom Flughafen abzuholen.

Bienvenido a Costa Rica

Nach einem Tag in der Stadt und einem leckeren Essen in einem argentinischen Steakhouse hatten wir die ersten zehn Tage geplant. Los ging’s zum vom Festland abgeschnittene Naturschutzgebiet Tortuguero. Dieses liegt an der Karibikküste von Costa Rica und ist umgeben von diversen Flüssen und wildem Regenwald. Beat durften wir bei Luis für ein paar Tage stehen lassen. Mit dem lokalen Bus machten wir uns am frühen Morgen auf den Weg. Als wir nach etwas mehr als zwei Stunden am kleinen Steg ankommen, geht es weiter mit dem Boot. Oder besser gesagt mit einer Nussschale. Kurz nach Abfahrt beginnt es in Strömen zu regnen. Klitsch nass erreichen wir schlussendlich Tortuguero. Vom Hafen aus ist es nur ein kurzer Fussmarsch zu unserer Lodge. Zum Glück schlägt das Wetter am nächsten Tag um und wir können das Meer, den tropischen Garten und das kleine Städtchen bei sonnigem Wetter erkunden.

Faszinierende Tierwelt im Dschungel von Tortuguero

Die Hauptattraktion in Tortuguero ist die einzigartige Tierwelt. Es gibt zahlreiche Vogelarten, Frösche, Echsen, Kaimane und natürlich auch Affen zu sehen. Dies wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir entschieden uns für einen geführten Nightwalk und eine Kanutour. Zudem besuchten wir den Nationalpark auch noch zu Fuss und durchforsteten den Wald auf eigene Faust. Wir würden die geführten Touren auf jeden Fall empfehlen, da man so viel mehr Tiere sieht und auch spannende Informationen erhält. Hier sollte man unserer Meinung nach nicht sparen. Wenn auch unser Guide Bernd sehr speziell war. Aber wenn man so lange in einem von der Umwelt abgeschnittenen Dorf lebt, wird man vielleicht auch einfach kauzig.

Nach drei Tagen machten wir uns auf den Rückweg nach San José. Dort konnten wir den gemieteten Mini-Camper für Mami abholen. Ausgerüstet mit einem Bett, Küche, einer Outdoor-Dusche und Strom konnte dem Abenteuer nichts mehr im Weg stehen. Die erste Nacht verbrachten wir in der Nähe des Nationalparks Manuel Antonio direkt am Meer. Nach einer kurzen Diskussion mit dem Parkplatz-Wächter willigte er schliesslich ein, dass wir übernachten dürfen. Von dort aus konnten wir am nächsten Morgen mit dem Bus in den Nationalpark. Bekannt ist Manuel Antonio für die zutraulichen Kapuzieneraffen sowie die wunderschönen Strände.

Den Kapuzineraffen sagt man nach, dass sie eine der schlausten Affenarten sind. Deshalb ist es auch verboten, Lebensmittel in den Park mitzubringen. Denn die kleinen Äffchen öffnen mit Leichtigkeit Rucksäcke und klauen auch gerne Mal etwas von den Besuchern. Wir hatten Glück und konnten von Nahem beobachten, wie sie sich aus Ästen eine Art Werkzeug bastelten, ein Vogelnest ausraubten und sich elegant von Baum zu Baum schwangen.

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