Vanlife – Klappe die Erste

Tag 15 bis 22

Nach unserer wunderschönen Zeit in Baja California Sur stand endlich der Tag vor der Tür, an welchem wir Beat abholen konnten. Dafür flogen wir vom Pazifik an die Golfküste von Mexiko nach Veracruz. Dort im Hafen hat der Frachter Hoegh Manila angelegt. Bevor das Abenteuer nun richtig starten konnte, mussten wir aber noch so einige Formalitäten durchlaufen und zwar in «Mexican-Time». Das heisst für jeden Schritt einen Tag.

Tag 1: Damit ein Auto in Mexiko eingelöst werden kann, muss man auf der Militärbank Banjercito die Steuern für die Einfuhr bezahlen. Termine vereinbaren ist nicht möglich. Das hiess für uns drei Stunden in der Sonne vor der Bank anstehen.

Tag 2: Bevor das Fahrzeug den Hafen verlässt, ist eine Inspektion durch den Zoll notwendig. Diese fand am zweiten Tag statt. Unser Agent fuhr uns in den Hafen, wo wir Beat in Empfang nehmen konnten. Damit der Drogenspürhund und der Zöllner seinen Job machen konnte, mussten wir einige Gegenstände rauslegen.

Tag 3: Es ist soweit, nachdem wir den Agenten in Cash bezahlt haben, fuhren wir am nächsten Morgen erneut zum Hafen und konnten Beat mitnehmen. Geduld war dann aber auch wieder beim Verlassen des Hafengeländes gefragt. Denn wir mussten uns in die unendlich lange Schlange der LKWs einreihen und krochen in der gleissenden Mittagshitze langsam Richtung Veracruz.

Das ist nur ein kleiner Einblick. Alle Details zur Verschiffung, unsere Erfahrungen mit Diebstahl auf dem Schiff sowie Tipps und Tricks wie dies allenfalls verhindert werden kann, fassen wir einem separaten Beitrag zusammen.

Camping und erste Erfahrungen mit den mexikanischen Strassen

Dank der App iOverlander konnten wir bereits die erste Nacht im Bus verbringen. Da wir erst am späten Nachmittag starten konnten, entschieden wir uns für einen Stellplatz in der Nähe der Stadt. Denn zuvor mussten wir uns noch eine Gasflasche und Trinkwasser besorgen sowie die wichtigsten gestohlenen Gegenstände – wie zum Beispiel Rüstmesser – ersetzen. Vor allem die Gasflasche war eine Herausforderung, da in Mexiko alles in Inches vermasst wird und nicht wie bei uns in Zentimeter. Zu guter Letzt haben wir aber dank der Hilfe der super netten Mexikaner im Home Depot eine ziemlich gute „DIY-Lösung“ gefunden.

Unsere geplante Reiseroute führte uns von Veracruz zuerst einmal in den Norden zu den Pyramiden von El Tajin und dann westlich in die malerische Stadt San Miguel de Allende. Bereits auf der ersten Etappe wurde uns klar, dass Autobahn fahren in Mexiko etwas ganz anderes ist, als in der Schweiz. Tiefe Löcher und Rillen prägen das Strassenbild und fordern hohe Konzentration. Normalerweise fährt man daher eher in Schlangenlinien oder auch gerne mal auf der Gegenfahrbahn. Dafür wird man mit einer wunderschönen Umgebung belohnt und zumindest der Beifahrer hat genügend Zeit, die Landschaft zu geniessen.

Wer sich auf Nebenstrassen wagt, sollte viel Mut mitnehmen und vorab das Wetter checken. Ersteres haben wir gemacht, zweiteres leider zu spät. Nach einer idyllischen Übernachtung in einem Tal hat starker Regen eingesetzt und es uns verunmöglicht, die steile unbefestigte Strasse zu bewältigen. Zum Glück finden die Mexikaner immer eine Lösung. Und so hat uns der Bruder der Besitzerin kurzerhand mit seinem Pick up den Hügel hochgezogen.

Leider waren die Pyramiden von Tajin aufgrund von Corona geschlossen und ein Besuch daher nicht möglich. Trotzdem hat sich die Fahrt in diese Richtung gelohnt. Wir konnten in einem wunderschönen Ecoturistico übernachten und die Grutas Tolantongo besuchen.

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