Tag 61 bis 70
Zum Abschluss unserer Zeit in Mexiko stand die Yucatan-Halbinsel auf dem Programm. Trotz Massentourismus wollten wir diese wundervolle Ecke von Mexiko nicht auslassen.
Den Auftakt machte das königliche Izamal. Ein kleines aber beeindruckendes Städtchen. Zu Ehren des Papst, der Izamal in den 90er Jahren besuchte, wurden fast alle Gebäude gelb gestrichen. Die perfekte Umgebung für Beat. Mit seiner gelben Farbe integriert er sich wunderbar ins Stadtbild.
Wir campierten auf dem Parkplatz vor der natürlich gelben Kirche und lauschten zufrieden dem aufziehenden Gewitter. Der Regen prasselte nur so auf Beat herunter und begleitete uns in den Schlaf. Am nächsten Morgen empfing uns dann wieder die Sonne. Sie leuchtete die gelben Gebäude an und tauchte alles in warmes Licht. Bevor wir nach Valladolid aufbrachen, kletterten wir noch auf die stadteigene Pyramide. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick. Am schönsten ist es aber in Izamal in den unzähligen gelben Gassen.








Cenoten und Bienen in Valladolid
Unser Schlafplatz in Valladolid war etwas spezieller als andere. Denn neben dem Camping-Bereich umfasste er auch noch ein Bienenmuseum und beherbergt diverse seltene mexikanische Bienen. Somit wollten wir es uns natürlich nicht entgehen lassen, eine Bienentour zu machen und den köstlichen Honig zu kosten. Im Gegensatz zu denn europäischen Bienen stechen die meisten mexikanischen Bienen nicht.
Melipona beecheii und Melipona yucatanica werden die stachelosen Maya Bienen genannt.
Viele von ihnen sehen auch nicht wie Bienen aus. Vor der Tour hätten wir sie bestimmt für Fliegen gehalten. Neben dem leckeren Honig wird aus den Bienenstöcken auch der Bienenharz (Propolis) gewonnen. Dieser gilt als antibakteriell und wird in der Alternativ-Medizin für allerlei Heilmittel eingesetzt.
Cenote – ts’ono’ot – Heilige Quelle
Eine der grössten Attraktionen auf der Yucatan Halbinsel sind die zahlreichen Cenoten. Rund 6000 solcher heiliger Süsswasser-Quellen soll es geben. Bei den Cenoten handelt es sich um ein Unterwasserhöhlensystem. Viele sind miteinander verbunden. Wenn die Decken einstürzen erhält man Einblick in diese faszinierenden Wasserspeicher und kann darin baden gehen. Mehrere hundert sind touristisch erschlossen, viele liegen aber auch noch unter der Erde, sind auf Privatgelände oder irgendwo in der Natur versteckt. Wir haben eine der bekannteren Cenoten in der Nähe von Valladolid besucht und waren beeindruckt vom kristallklaren Wasser.


Ein Einblick in den mexikanischen Alltag in Playa del Carmen
An der Ostküste der Halbinsel befinden sich die Touristen-Hotspots Cancun, Tulum und Playa del Carmen. Für Reisende im Camper nicht unbedingt optimal geeignet. Trotzdem fanden wir einen schönen Spot etwas ausserhalb von Playa, wo wir Beat parkieren konnten. Wir freuten uns auf schöne Strände und darauf von Carola, die seit mehr als 10 Jahren in Playa del Carmen lebt, einen anderen Einblick in das Leben in Mexiko zu erhalten. Wie lebt es sich so, wie wohnt man und was beschäftigt die Menschen im täglichen Leben. Nach einem ausgiebigen Frühstück zeigt sie uns ihr zu Hause und wir besuchten auch noch ihren Kindergarten. Auf den ersten Blick scheint es ähnlich wie bei uns. Jedoch ist die Sicherheitslage nicht optimal. Es wird immer wieder eingebrochen und die Kinder können nicht so unbeschwert auf der Strasse spielen wie bei uns. Dafür herrscht unter den Menschen mehr Herzlichkeit und die Zeit scheint generell etwas langsamer zu laufen. Es lässt sich gut leben in Playa del Carmen. Wir lassen den Tag am Strand ausklingen und gönnen uns in diesem internationalen Umfeld noch einen leckeren Burger.




Bacalar – Die Piratenlagune
Sie war einer der ersten Pins auf unserer Mexiko Karte – die Bacalar Lagune. Aufgrund des fast kitschig blauen Wassers, des Piratenkanal, den wunderschönen Campings, Hotels und Hostels zieht sie so einige Touristen an. Im Vergleich zu Playa del Carmen oder Tulum verteilen sich diese aber sehr gut rund um die Lagune. Wir campierten direkt an der Lagune und verbrachten den ersten Tag einfach gemütlich auf dem Camping. Die Füsse im Wasser, ein kühles Bier in der Hand und die Augen aufs Wasser gerichtet. Trotz eher schlechtem Wetter, wird die Lagune ihrem Ruf gerecht. Sie ist genauso schön wie auf den Bildern. Am nächsten Tag ging es dann aufs Boot. Auf der halbtägigen Tour entdeckten wir die sieben Cenoten, welche die Lagune mit Süsswasser versorgen und erfuhren mehr über den Piratenkanal. Dabei handelt es sich um eine sehr seichte Verbindung der Lagune mit dem Golf von Mexiko. Über diesen gelangten die Piraten mit kleinen Booten vom Meer aus in die Lagune und konnten sich so einfach vor grossen Schiffen verstecken. Die Lagune besteht trotz Verbindung zum Meer aus 100 Prozent Süsswasser, da sie sich über dem Meeresspiegel befindet. Eine schöne Abwechslung zum Meer.




Weg von der Zivilisation in den Dschungel von Calakmul
Der letzte Stopp in Mexiko sollte das mystische Calakmul sein. Die abgelegenen Ruinen werden nicht von vielen Touristen besucht und wurden verhältnismässig spät entdeckt und ausgegraben. Zudem darf man sie im Gegensatz zu den Ruinen in Palenque oder Mexiko City immer noch besteigen. Wir passieren den Eingang um drei Uhr am Nachmittag und haben Glück, dass wir noch rein dürfen. Da es von dort aus noch rund 2 Stunden Fahrt durch den Dschungel sind, schliesst das erste Gate schon früh. Wir schaffen es aber noch bis zum zweiten Gate wo sich der Parkplatz und somit auch unser Schlafplatz befindet. Bereits am Abend sehen wir farbige Vögel und einen herzigen Fuchs. Als wir dann um sechs Uhr mit Anbruch des Tages losfahren, werden wir von einem mexikanischen Fasan eskortiert. Er läuft in einer Seelenruhe im ZickZick vor uns her und prahlt mit seiner farbigen Federpracht.
Als wir kurz vor acht bei den Ruinen ankommen ist noch niemand da. Wir laufen los und tauchen ein in das überwucherte Gelände und entdecken Pyramide um Pyramide. In Calakmul lebten die Krieger der Maya Bevölkerung und das sieht man an den beeindruckenden Pyramiden. Die höchsten beiden sind 40 und 50 Meter hoch und dürfen erklommen werden. Der Aufstieg lohnt sich. Von der Spitze der Pyramide hat man einen atemberaubenden Ausblick über den Dschungel bis nach Tikal, unser nächstes Highlight.










