Als Abschluss in Ecuador besuchen wir die weltberühmten Galapagos Inseln. Um dort hinzugelangen fahren wir zuerst nach Guayaquil, wo wir Beat schweren Herzens auf einem Hotelparkplatz zurücklassen. Mit dem Flieger geht es dann auf die Hauptinsel und von dort aus mit dem Boot von Insel zu Insel. Der letzte Stopp in Ecuador ist die charmante Stadt Cuenca, bevor es weiter geht nach Peru.
Als wir von unserer Wanderung nach Sigchos zurückkehren werden wir vom Inhaber des Campings und der Reiseagentur für Galapagos informiert, dass es landesweit Strassenblockaden gibt. Wir sollen schnellstmöglich nach Guayaquil fahren. Eine Strecke ist schon blockiert. Es gibt nur noch den Weg durch die Berge. Wir rasen los. Die Strasse ist wie leergefegt. Nach einer Stunde überholt uns ein Lastwagen und wir treffen auf Locals, die eine Blockade aufbauen. Gemeinsam mit dem Fahrer des Lastwagen verhandeln wir und dürfen passieren. Unser Ziel ist es, bis zur Küste zu fahren. Dort sollten die Strassen frei sein. Nach sieben Stunden Fahrt wird es langsam dunkel. Der nächste sichere Übernachtungsplatz liegt aber noch weit entfernt. Wir brechen unsere «Nicht-in-der-Nacht-fahren-Regel» und kommen in der Dunkelheit an. Nach einer ruhigen Nacht geht es auf dem schnellsten Weg weiter nach Guayaquil. Im Hotel lesen wir die News und stellen fest, dass wir riesiges Glück hatten. Aufgrund der Proteste ist praktisch das ganze Land lahmgelegt. Zum Glück fliegen wir nach Galapagos.
Ein tierischer Empfang
Vom Flughafen aus geht es mit dem Bus, der Fähre und noch einem Bus zu unserem Hotel. Bereits auf den ersten Metern zeigt sich, dass in Galapagos alles etwas anders ist. Auf dem Trottoir sonnen sich Echsen, Robben liegen gemütlich auf Bänken am Pier und Pelikane versuchen sich beim Fischmarkt etwas zu ergattern. Ein surreales Bild. Wir treffen uns mit Nadle, Tom und Tom’s Vater auf ein Bier und machen uns ready für den sieben tägigen Cruise. Für einmal müssen wir nichts selbst machen. Das Programm steht und die Verpflegung ist inklusive. Luxus!

Jede Insel auf Galapagos ist einzigartig. Sowohl in Bezug auf die Tierwelt, wie auch wegen der nirgends sonst vorkommenden Pflanzen. Die meisten Tiere haben keine Feinde und sind daher überhaupt nicht scheu. Sie haben sich über die Jahre perfekt an die auf ihrer Insel herrschenden Bedingungen angepasst. Nachdem wir unsere Kabine bezogen haben starten wir auf der Insel North Seymour. Vom Boot aus geht es jeweils auf einem kleinen Rettungsboot zur Insel. Auf der kurzen Wanderung sehen wir bereits die ersten Seelöwen, Blaufuss-Tölpel, knallrote Krabben und Meerechsen. Aber nicht nur die Tiere sind beeindruckend, sondern auch die Vegetation. Die vulkanische Insel ist übersäht von knallroten Sukkulenten. Diese bieten einen wunderbaren Kontrast im Vergleich zur schwarzen Erde und den Lavatunnels. Ein fulminanter Start.










Und so geht es in den nächsten sechs Tagen weiter. Jeden Tag besuchen wir eine neue Insel. Der Transfer findet meist in der Nacht statt. Zum Glück haben wir uns mit Medikamenten gegen Übelkeit eingedeckt, denn es schaukelt erheblich. In einer Nacht haben wir fast das Gefühl, aus dem Bett zu fallen. Nicht nur die Inseln sind beeindruckend sondern auch die Unterwasserwelt. Diese entdecken wir beim Schnorcheln. Das Wasser ist eisig kalt. Während wir schlotternd der Küste entlang schwimmen, tanzen die Seelöwen um uns herum. Ein Spektakel!
Auf dem sieben tägigen Cruise besuchen wir die Inseln North Seymour, Bartolome, Genovesa, Rabida, Santa Cruz, Santa Fe und Baltra. Am meisten beeindruckt haben uns die scheinbar aus einer anderen Welt stammenden Echsen, die neugierigen und flinken Seehunde und die farbenprächtigen Tölpel.
Echsen und Meeresechsen
Zu hunderten liegen sie am Strand oder auf den warmen Steinen, um sich in der Sonne aufzuwärmen. Je nach Insel sind sie unterschiedlich gross und farbig. Eins haben aber alle gemeinsam. Sie sehen ein wenig aus wie Dinosaurier.









Die Könige der Meere
Die Seelöwen und Seebären sind an den Stränden, im Wasser und auf den Felsen zu finden. An Land wirken sie ziemlich ungeschickt. Im Meer sind sie aber flinker als viele andere Tiere und alles andere als scheu. Das erleben wir live beim Schnorcheln. Immer wieder schwimmen sie direkt auf uns zu und drehen erst im letzten Moment ab.







Elegante Blau- und Rotfusstölpel
Ihr Markenzeichen sind die blauen oder roten Füsse. Einzigartig sind bei den Rotfusstölpel aber nicht nur die Füsse sondern auch ihr blau pink gefärbeter Schnabel. Sie sind auf verschiedenen Inseln heimisch und immer wieder schön zu beobachten.











Neben unserer top drei hat es aber natürlich noch viele weitere einzigartige Tiere auf Galapagos. So haben uns beispielsweise bei der Überfahrt zu einer Insel rund zehn Wale begleitet. Und auch bei den Vögeln gibt es viel mehr als nur die Tölpel. Alle aufzuzählen wäre aber etwas übertrieben. Daher lassen wir lieber Bilder sprechen.















Nach zehn erlebnisreichen Tagen geht es für uns zurück aufs Festland. Unsere Tage in Ecuador sind schon fast gezählt. Nur ein Stopp steht uns noch bevor.
Cuenca – die schönste Stadt Ecuadors
Ecuador ist nicht gerade bekannt für seine schönen Städte. Ehrlich gesagt hatten wir bis zu unserem Besuch in Cuenca das Gefühl, dass es vielleicht keine wirklich schöne Stadt gibt. Aber zum Schluss wurden wir doch noch positiv überrascht. Als wir von Galapagos zurückkommen, sind die landesweiten Streiks vorbei. Wir fahren von Guayaquil aus los Richtung Cuenca und sehen noch einige Überbleibsel des Streiks. Mindesten 20 Erd- und Steinbarrikaden wurden von Baggern weggeräumt und die Strassenränder sind gesäumt von verbrannte Reifen. Noch vor einigen Tagen wäre diese Fahrt unmöglich gewesen. Jetzt teilen wir uns die Strasse mit vielen Lastwagen, die dringend benötigte Lebensmittel und Güter nach Cuenca bringen. Gemüse und Früchte waren dort aufgrund des Streiks in den letzten Wochen Mangelware und auch Kraftstoff gab es keinen. Wir geniessen drei Tage in der malerischen Stadt. Unter anderem Besuchen wir die Panama-Hut Fabrik. Den der Panama Hut stammt eigentlich aus Ecuador, genauer gesagt aus Cuenca. Im Rundgang durch das Museum sehen wir Schritt für Schritt wie dieser hergestellt wird. Unglaublich, wie aufwändig die Herstellung eines Hutes ist.







Wie immer zieht es uns natürlich auf den Markt, so auch in Cuenca. Und wir lassen es uns in einem der vielen leckeren Restaurants in der Stadt gut gehen. Zudem machen wir etwas Sightseeing. Die Hauptattraktion von Cuenca ist die am Hauptplatz liegende Kathedrale mit ihren blauen Kuppeln. Einen perfekten Blick auf die Kathedrale hat man vom benachbarten Innenhof und von einem der Türme. Nach drei gemütlichen Tagen machen wir uns auf den Weg an die Grenze. Nächstes Land: Peru






