Einblicke in antike Kulturen

Neben den unglaublichen Landschaften ist Peru auch für seine vielen kulturellen Stätten bekannt. Diese stammen aus unterschiedlichen Zeiten und geben Einblick in die Lebensweise antiker Kulturen. Wir starten mit Nazca, wandern nach Choquequirao, flanieren durch Cusco und besuchen natürlich auch den weltberühmten Machu Picchu.

Sie sind ein Mythos: die Nazca-Linien in der Wüste Perus. Die Theorien zu ihrer Entstehung sind vielseitig. Einige glauben an einen Landeplatz für Aliens, andere sehen Verbindungen zu Sternbilder. Mehr oder weniger klar ist jedoch, dass die Linien vor rund 2000 Jahren durch die Nazca-Kultur erstellt wurden. Am besten zu sehen sind sie aus der Luft, denn sie erstrecken sich über mehr als 10 Kilometer. Einige der Linien formen Tiere andere lediglich abstrakte geometrische Muster.

Ein denkwürdiger Flug

In der Stadt Nazca hat es nicht viele Übernachtungsmöglichkeiten. Deshalb übernachten wir vor Edgardos Haus. Er ist Astrologe und erklärt Touristen in einer kleinen aber feinen Sternwarte die Bedeutung der Nazca-Linien und deren Bezug zu den Sternbildern. Dabei bezieht er sich auf die Theorie der Forscherin Maria Reiche. Sie gilt als Pionierin der Nazca-Wissenschaft und hat ihr ganzes Leben damit verbracht, diese zu vermessen und zu erforschen. Natürlich machen wir auch noch einen Flug, um die Linien und Bilder von oben zu bestaunen. Zu Beginn ist die Vorfreude noch gross, doch bereits nach fünf Minuten ist mir übel. Um allen eine optimale Sicht zu ermöglichen, fliegt der Pilot quasi nur Kurven. Während ich mich an einer Plastiktüte festhalte und hoffe, dass wir bald wieder landen, schiesst Bryan einige Fotos. Aber auch er ist froh, nach 40 Minuten wieder Land unter den Füssen zu haben. Wir sind uns einig, definitiv etwas, das man gesehen haben muss. Aber einmal reicht dann auch. 🙂

Choquequirao – Der kleine Bruder des Machu Picchu

Neben dem weltberühmten Machu Picchu gibt es in Peru viele weitere Ruinen zu besichtigen. Wir entscheiden uns, nach einer kurzen Recherche, vor dem Besuch des Machu Picchu zuerst zu seinem kleinen Bruder Choquequirao zu wandern. Während den Machu Picchu pro Tag tausende Touristen besuchen, so sind es in Choque fünf bis zehn. Grund dafür ist die herausfordernde Wanderung. Die Ruinen sind nur zu Fuss zu erreichen und verlangen einem so einiges ab. Wir lassen Beat am Strassenrand des Ausgangspunktes zurück und machen uns auf den Weg auf die dreitägige Wanderung. Am ersten Tag legen wir 17 Kilometer zurück. Zuerst 1400 Höhenmeter hinab und dann auf der anderen Seite des Canyons wieder 1400 Meter hinauf. Eine lange und ermüdende Etappe. Belohnt werden wir dafür in der rustikalen Unterkunft mit einem eiskalten Bier und strahlend schönem Wetter. An nächstem Tag geht es früh morgens weiter zu den Ruinen. Nach zwei Stunden erreichen wir das Gelände. Ausser uns ist um diese Zeit niemand vor Ort. Es herrscht eine magische Stimmung. Wir streifen durch die alten Steingebäude, und geniessen die Aussicht auf die umliegenden Berge. Diese auf etwas mehr als 3000 Meter gelegene Siedlung war der letzte Zufluchtsort der Inkas während der Eroberung durch die Spanier. Freigelegt sind lediglich 20 Prozent. Es wird angenommen, dass es sich um eine Festung handelte, um die Spanier zu bekämpfen. Nach mehr als zwei Stunden auf dem Gelände machen wir uns hungrig auf den Rückweg zu unserer Unterkunft. Dort legen wir uns noch etwas hin und bereiten uns mental auf den Rückweg vor. Es erwartet uns die gleiche Strecke wie an Tag eins, jedoch mit mehr Sonne. Das wird nochmals streng. Am nächsten Tag machen wir uns früh auf den Weg und erreichen nach sieben Stunden Wanderung Beat. Zu unserer Erleichterung steht er immer noch am Strassenrand und hat keine neuen Dellen oder Schrammen.

Hübsche Gassen, gemütliche Cafés und ein neuer Kühler in Cusco

Bekannt als die schönste Stadt und Zentrum der Inkas verspricht Cusco so einiges. Wir quartieren uns am Stadtrand auf einem gemütlichen Camping ein. Von dort aus sind wir nach einem viertelstündigen Marsch durch die engen Gassen Mitten im Zentrum. Überall hat es Cafés und Bars. Die Pflastersteinstrassen sind dekoriert mit alten Schildern und Geranien. Eine pittoreske Stadt. Rund um den Hauptplatz ist es für unsern Geschmack aber etwas zu touristisch. Gefühlt alle fünf Minuten werden wir von Strassenverkäufern angequatscht. Wir flüchten wieder in eine der vielen schönen Gassen. Neben gutem Essen und Sightseeing müssen wir uns hier jedoch auch noch um Beat kümmern. Der geklebte Kühler ist doch nicht ganz dicht. Es ist Zeit einen neuen einzubauen. Bei einem Ersatzteil-Händler bestellen wir einen und lassen diesen zu einem empfohlenen Automechaniker liefern. Der Kühler passt zwar nicht ganz, aber was nicht passt wird passend gemacht. Nach drei Tagen Erholung machen wir uns auf den Weg Richtung Machu Picchu. Mit Beat können wir zum nur 10 Kilometer entfernten Hidroelectrica fahren und von dort aus nach Aguas Calientes wandern. Auf dem Weg gibt es aber noch ein paar Sehenswürdigkeiten, welche wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Maras – eine der höchstgelegenen Salinen weltweit

Um zum Machu Picchu zu gelangen, durchqueren wir das Valle Sagrado. Einen ersten Stopp legen wir in Urubamba ein. Von dort aus geht es zu Fuss zu den Salineras de Maras. Die Salzminen liegen auf 3000 Meter und umfassen mehr als 3000 terrassierte Pools. Gewonnen wird hier Sal Rosada. Vom Rundweg aus beobachten wir, wie traditionell gekleidete Peruanerinnen das Salz abschöpfen. Jeder Pool hat eine ein wenig andere Farbe und die darin schwimmenden Salzkristalle glitzern in der Sonne. Ein faszinierender Anblick. Auf dem Rückweg kaufen wir uns bei einem kleinen Tienda noch ein Kräutersalz als Erinnerung.

Kostenlose Ruinen in Ollantaytambo

Weiter geht es nach Ollantaytambo. Wenn ihr jetzt denkt Ollantay-Was? Keine Angst, auch uns ging es nicht anders. Diesen Ort kann kein Mensch aussprechen. Etwas besser merken konnten wir es uns aber nachdem wir erfahren haben, dass Ollantay ein wichtiger Inka-Herscher war und Tambo Festung heisst. Dieser kleine, im heiligen Tal gelegene Ort, war eine wichtige Festung der Inkas. Wir entscheiden uns die kostenlosen Ruinen auf der rechten Seite zu besuchen und von dort aus auf die kostenpflichtigen zu schauen. Die Umgebung rund um Cusco ist sehr touristisch und daher teuer. Zum Glück gibt es meist auch eine günstigere oder gar kostenlose Alternative. Wir sind nicht enttäuscht. Der Blick von den Ruinen auf die Stadt und die andere Seite ist beeindruckend. Da unser Schlafplatz auf einem eher schmuddeligem Carparkplatz etwas weniger beeindruckend war, fahren wir am nächsten Tag sogleich weiter nach Hidroelectrica.

Weltkulturerbe Machu Picchu

Anstatt wie die meisten Besucher mit dem Zug, gehen wir zu Fuss nach Machu Picchu. Beat bleibt einmal mehr zurück. Die Wanderung entlang den Gleisen ist schöner als gedacht. Die Vegetation ist tropisch und dicht. Begleitet werden wir von Loros und knalligen Schmetterlingen. Nach zwei Stunden Fussmarsch erreichen wir unser Hotel in Aguas Caliente. Nach einer kurzen und lärmigen Nacht nehmen wir um 06:15 den Bus zum Eingang. Wir können zusammen mit einem Dutzend weiteren Besucher als Erste aufs Gelände. Wir haben den Rundgang zwei gebucht und versuchen uns zu orientieren. Einfacher gesagt als getan. Bereits nach zehn Minuten haben wir scheinbar eine falsche Abzweigung genommen und dürfen nicht mehr zurück. Das kann doch nicht sein. Wir diskutieren mit dem Aufseher und schliesslich eskortiert er uns zurück. Die Anlage ist wunderschön und die Morgenstimmung perfekt. Etwas gemindert wird das Erlebnis aber leider durch die Überreglementierung. Man darf sich quasi nirgends hinsetzen, alles ist mit Schilder zugepflastert und bereits um 09:00 ist das Gelände übersäht mit Touristen. Nichtsdestotrotz würden wir es nicht missen wollen. Im Vergleich mit Choquequirao ist die Anlage noch etwas besser in Schuss und die Aussicht auf die umliegenden Berge ist atemberaubend. Bereits am Mittag sind wir wieder zurück in Aguas Caliente. Den restlichen Tag verbringen wir im kleinen Dorf, bevor es am nächsten Morgen zurück geht nach Hidroelectrica. Mitterweile sind bereits mehr als zwei Monate in Peru und die letzten Tage stehen bevor. Nächster Stopp: Rainbow-Mountain.

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