Bis ans Ende der Welt

Nach den eindrücklichen Tagen im Torres del Paine Nationalpark machen wir uns auf den Weg ans Ende der Welt. Genauer gesagt, nach Ushuaia. Dafür fahren wir mehr als 800 Kilometer durch das windige und karge Feuerland.

Einen ersten Stopp legen wir in Puerto Natales ein. Eine hübsche kleine Stadt, in welcher wir uns wieder mit Lebensmitteln eindecken und uns auf einem Camping etwas Luxus gönnen. Hier feiern wir auch Weihnachten. Passt wie die Faust aufs Auge. Schliesslich heisst Natale im Italienischen Weihnachten. Wir geniessen zwei ruhige Tage, an welchen wir einfach mal nichts tun.

Zwei neue Reifen für Beat

Weiter geht es nach Punta Arenas. Ein praktischer Stopp. Denn die Stadt selbst ist alles andere als berauschend. Dafür sollten wir dort endlich zwei neue Reifen finden. Schliesslich fahren wir seit der Carretera Austral mit unserem Ersatzrad, welches schmaler ist als unsere All Terrain Reifen. Das vorher rausgesuchte Geschäft hat die Reifen tatsächlich an Lager. Wir lassen sie montieren und machen uns dann schleunigst aus dem Staub. Stets das Ziel vor den Augen bis Silvester in Ushuaia zu sein. Auf dem Weg dahin macht uns der Wind zu schaffen. Das Steuerrad stets mit beiden Händen fest im Griff arbeiten wir uns vorsichtig, aber stetig Richtung Süden. Die Landschaft ist von den harschen Bedingungen deutlich gezeichnet. Einzig kleine, krumme Bäumchen wachsen in der Ferne. Ihre Äste ragen alle in dieselbe Richtung. In die Richtung des Windes. Insgesamt sind es noch 600 Kilometer und eine Fährfahrt bis wir das «Fin del Mundo» erreichen. Klingt nach nicht so viel. Aufgrund der ermüdenden Bedingungen dauert die Fahrt aber länger als gedacht. Wir schlafen zweimal an Tankstellen und suchen Windschatten hinter den Trucks. Nichtsdestotrotz schaukelt Beat die ganze Nacht im Wind. Zum Glück sind wir beide nicht seekrank und schlafen trotzdem gut.

Ushuaia – die südlichste Stadt der Welt

Die letzte Etappe ist die schönste. Denn quasi aus dem Nichts tauchen die Schneeberge, welche Ushuaia umgeben, in der Ferne auf und der Wind wird durch sie gebremst. Herrlich, wenn es einen für einmal nicht fast wegbläst. Wir sind erstaunt, wie gross die Stadt ist. 80’000 Menschen leben hier, am Ende der Welt. Bekannt ist sie für ihre spezielle Lage und Exkursionen in die Antarktis. Nur 1100 Kilometer trennen uns von der grössten Eiswüste der Erde. Zum Glück kann man Pinguine und Robben auch auf den vorgelagerten Inseln um Ushuaia herum bewundern. Denn eine mehrere Tausend Franken teure Exkursion in die Antarktis würde unsere Reise deutlich verkürzen.

Pinguine, geschlossene Bars und viel Regen

Leider will das Wetter nicht so richtig mitspielen. Es regnet und ist bitterkalt. Eine Wanderung zu unternehmen lohnt sich daher nicht. Dafür buchen wir uns eine Bootstour zu den Magellan Pinguinen. Im geheizten Boot haben wir einen super Blick auf die wilde Landschaft rund um Ushuaia. Zudem machen wir immer wieder Stopps bei den verschiedenen Inseln, auf welchen Pinguine, Kormorane und Robben leben. Und wir sehen sogar Wale. Ein perfekter Ausflug für einen regnerischen Tag. Am Abend wollten wir eigentlich in einem Restaurant Silvester feiern. Doch es stellt sich heraus, dass Silvester in Argentinien vor allem zu Hause gefeiert wird. Die meisten Lokale sind geschlossen und in der Stadt ist komplett tote Hose. Wir reihen uns am Meer mit vielen weiteren Camper auf einem Parkplatz ein und warten bis es Mitternacht ist und stossen ganz unspektakulär an. Bereits um fünf nach zwölf liegen wir im Bett. Nächstes Highlight: Königspinguine in Chile

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s